Due to a planned power outage on Friday, 1/14, between 8am-1pm PST, some services may be impacted.
da capo - Eine Ausstellung zum Thema Kunst und Musik
Gerd Jansen, 1956 in Goch am Niederrhein geboren, studierte Bildhauerei in Düsseldorf zunächst bei Tony Cragg und dann vor allem bei Erwin Heerich. Bereits vor dem Studium waren Arbeiten entstanden, die zwischen Bild und Musik vermittelten. Der Ahnung folgend, dass ein einfaches Kompositionssystem gefunden werden müsse, tastete Gerd Jansen in den Bereichen Kunst, Musik, Wissenschaft und Philosophie nach Möglichkeiten. Ein wesentlicher Schritt war 1986 die Reduzierung seiner Arbeitsweise allein auf das ‚Prinzip der Wiederholung’. Den hierin begründeten seriellen Ausdruck erkannte er 10 Jahre später im Prozess des Zählens wieder und unter weiterer Berücksichtigung der unterschiedlichen Eigenschaften der Zahlen (Primzahlen) wurden wieder asymmetrische Strukturbildungen möglich. Damit war endlich eine allereinfachste Grundlage für ein Kompositionssystem gegeben, welches zugleich Auswege aus zunehmender Minimalisierung zuließ. Aufgrund dieses systematischen Vorgehens sind in Gerd Jansens Gesamtwerk struktur- und materialbestimmte Ausführungen weit mehr zu finden, als auf Farbe hin konzipierte Arbeiten. Obwohl sich seit 1997 jede Arbeit aufgrund dieses Zahlenschlüssels erklären ließe, so wie in der Musik eine Komposition als präzise Notenschrift nachvollziehbar ist, darf beim Betrachten dieses Hintergrundwissen zurücktreten. Wie in der Musik Melodie, Rhythmus und Harmonie ein hör-fühlbares Erlebnis bieten, so sind Form, Feld und Material ein seh-fühlbares Angebot. Die Entstehung eines Bildes folgt dem Konzept ‚Ausführung nach Plan' entsprechend in der Musik ‚Konzert nach Notenschrift' wobei Ausführung bzw. Konzert die Ziele sind, Plan und Noten die Reproduzierbarkeit garantieren. ‚Bilder als Musik' deutet somit auf die klare Präferenz der sinnlichen Wirkung vor der analytischen Konzeption, oder, anders ausgedrückt, die Möglichkeit, eine ästhetische Vorstellung, die als exakter Ideenplan vorgelegt werden kann, allein über den sinnlichen Erfahrungsprozess zu vermitteln. Die sehr subjektiv an musikalischer Namengebung orientierte Betitelung der Werke unterstreicht diesen Parallelprozess zur Musik.
82 Views
1 Favorite
Uploaded by Gerd Jansen on